Die Geschichte der Formel Atlantic
begann 1965 als Formel B des SCCA (Sports Car Club of
America). Mit Fahrzeugen, deren Motoren nicht mehr als 1,6
Liter Hubraum haben durften, wurden diese Rennen bis 1968
unter der Schirmherrschaft des SCCA ausgetragen. Von 1969
bis 1972 war die Formel Atlantic eine unabhängige Rennserie
und hatte ab 1973 unterschiedliche Veranstalter. 1971 wurden
auch in Großbritannien erstmals Rennen mit
Formel-Atlantic-Rennwagen ausgefahren. Daraus resultierten
ab 1972 britische Rennserien, die nach dem jeweiligen
Regelement der Formel veranstaltet wurden. In Großbritannien
konnte sich die Formel Atlantic nicht dauerhaft etablieren,
da sie immer unter dem Druck der Formel 3 stand. 1983 fand
die letzte britische Formel-Atlantic-Meisterschaft statt.
In den USA und Kanada machte die
Serie ebenfalls eine wechselvolle Geschichte durch. So gab
es ab 1985 eine Ost- und Westküsten-Meisterschaft, wobei die
Serie der Ostküste, auch als
Pacific-Serie bezeichnet, den
Sprung nach Ozeanien machte und heute auch in Australien und
Neuseeland ausgefahren wird.
Für die Hersteller war die Formel
Atlantic ein beliebtes Betätigungsfeld. Das technische
Reglement war eng mit dem der Formel 3 und Formel 2
verwandt. Die Formel Atlantic lag dazwischen und es war mit
wenig Aufwand möglich, Rennfahrzeuge anzugleichen. Waren es
zu Beginn Unternehmen wie Brabham, Lotus, March und Chevron,
die ihre Chassis umbauten, kamen später Ralt und Reynard
hinzu. Seit einigen Jahren liefert der US-amerikanische
Rennwagenproduzent Swift Engineering Einheitschassis. Die
Motoren kommen von Mazda.
Die Serie zog in den 1970er- und
1980er-Jahren eine Fülle an europäischen Gastfahrern nach
Nordamerika. Fahrer wie Derek Bell, James Hunt, Riccardo
Patrese, Didier Pironi, Keke Rosberg und viele andere gingen
in der Formel Atlantic an den Start. Einige namhafte Piloten
konnten die nordamerikanische Meisterschaft gewinnen. 1974
und 1975 siegte William Brack, 1976, 1977 und 1978 Gilles
Villeneuve, 1981 und 1982 dessen Bruder Jacques. 1983 ging
der Titel an Michael Andretti und der letzte Meister 2009
war der US-Amerikaner John Edwards.
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